[00:11:43]Des Morgens zarte Röte durchfließt den Himmel sacht, [00:15:43]versteckt mit leiser Scham die Sünde dieser Nacht. [00:20:43]Das Morgenrot bedeckt als zarter Schleier dein Gesicht, [00:25:43]Doch seh´ ich dein Verlangen im frühen Dämmerlicht. [00:30:43]Ein Bett aus kleinen Blumen fern ab vom Dorf im Tal, [00:35:43]Das dient mir in der Tugend, die dir die deine stahl. [00:49:43]Du fragtest nach dem Weg nur, ich fragte dich „Wohin?“ [00:54:43]„Dorthin, Maid, wo als Knappe ich groß im Kommen bin.“ [00:59:43]„Den will ich dir gern zeigen, er ist nicht allzu weit [01:04:43]Ich werde dich geleiten, es ist die rechte Zeit.“ [01:09:43]So folgtest du mir trauend den Weg durch Feld und Wald [01:14:43]Und fragtest du: „Wie lang noch?“, so flüsterte ich: „Bald...“ [01:28:43]„Nimm den Apfel, iss ihn, gleich hier aus meiner Hand [01:33:43]Er öffnet dir die Augen“ - so hast du mich erkannt. [01:38:43]„Ich zeige dir, mein Knappe, was jeder Ritter tut, [01:43:43]Den Nahkampf, der da fordert mehr Geschicklichkeit als Mut.“ [01:57:43]Der Mond stand blass am Himmel und du standest vor mir, [02:02:43]Ich spürte deine Nähe, „Das Ziel vom Weg ist hier. [02:07:43]Du trägst an dir den Schlüssel, ich aber bin dein Tor...“ [02:12:43]Doch brachten deine Lippen leise Seufzer nur hervor [02:17:43]So nahmst du meine Hand und lächeltest versonnen [02:22:43]Und nach dem Akt der Sünde warst selig du benommen. [02:36:43]Der Mond als einz´ger Zeuge schweigt still in jeder Nacht, [02:41:43]Doch geh jetzt deinen Weg nur, mein Werk ist längst vollbracht. [02:46:43]Bist du ein großer Ritter, so kehr zurück zu mir, [02:51:43]Dann frag nur nach dem Weg und folg, wenn ich dich führ“.